Architekt Werner Sobeck: „Wir müssen auf aufhören, Beton zu verteufeln“
Die Zeitung „Die Welt“ führte ein Interview mit dem Architekten Werner Sobek über Rohstoffe, Emmissionen und Holz als Baustoff.
Herr Sobek lehrte an den Universitäten in Harvard und Chicago. Er setzt sich für nachhaltiges Bauen ein. „Wir müssen den Materialeinsatz minimiern und recyclinggerechter konstruieren, damit wir nicht heute den Sondermüll von morgen bauen.“ Auf die Frage, wie dies mit Beton möglich ist antwortet er: „Wir müssen aufhören, Beton zu verteufeln. Es geht nicht ohne Beton. Am muss zwei verschiedene Aspekte berücksichtigen. Der erste: Wir müssen mit weniger Beton zurechtkommen. Das kann man, wenn man endlich materialbewusster bauen würde. […] (Zweitens:) Die sogenannten Zuschläge, also Sand und Kies, gehen in vielen Bereichen der Erde zu Neige. Wir müssen also mehr mit rezyklierten Zuschlagen, mit gemahlenem Abbruchbeton arbeiten.“
Weiter legt er im Interview dar, warum Holz nicht als alleiniger Baustoff möglich ist und auch nicht die alleinige Lösung ist. Bis ein Baum gewachsen ist, vergehen viele Jahre und wenn alle Gebäude ausschließlich mit Holz gebaut werden, reicht das Holz weltweit nicht aus. „Die Ausbeutungsrate (von gefällten Bäumen) liegt bei 40 bis 70 Prozent. Der größte Teil der Holzabfälle wird wiederum verbrannt. Am Ende werden nur 25 bis 30 Prozent des Baumes in einem Gebäude verbaut.“ Außerdem kann Holz, im Gegensatz zu Beton, nur wenig recycelt werden, wenn es im baulichen Einsatz war. Es muss verbrannt werden.
Sein Vorschlag für die von der Bundesregierung 400.000 Wohnungen im Jahr: „Gebaute Umwelt muss Lust machen, muss schön sein! Wir brauchen neue Wohnformen mit kurzen Wege, ein intergenerationales Wohnen (…) und vieles mehr. Es müssen andere Bauformen sein und das muss natürlich durch die Bebauungspläne der Städte (…) ermöglicht werden…“
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